m Frühjahr 2023 führte Seven.One Media virtuelle Placements in seinem Portfolio ein. Bei diesen Werbeformaten können abhängig vom Sendungsinhalt etwa Produkte oder Werbeplakate in bereits fertig produzierte Sendungen nachträglich integriert und die Einbindungen sekundengenau abgerechnet werden. Dabei greift Seven.One Media eigenen Angaben zufolge auch auf KI- Technologie. Neben den Integrationen hatte man auch das TV-Special-Ad „Studio Move“ gelauncht (new business berichtete), das einen Kundenspot virtuell in das Studiosetting einer Sendung einbindet.
Nun hat der ProSiebenSat.1-Werbevermarkter sein Angebot in diesem Bereich ausgebaut: Gemeinsam mit Uber Eats, eine Plattform für Fahrtenvermittlungen und Essenslieferungen, hat man verschiedene neue virtuelle Placements in den Shows Joko & Klaas gegen ProSieben und The Voice Kids (Sat.1) umgesetzt.
Bei ersterem wurde in der vergangenen Folge am 14. Mai 2024 mehrere großflächige Plakate von Uber Eats nachträglich mittels KI-unterstützter Technologie in das Show-Setting integriert. Dazu arbeitete der ProSiebenSat.1-Kreativvermarkter Seven.One Ad Factory in mit der Agentur Brandplace GmbH und dem britischen KI-Unternehmen Mirriad Advertising zusammen. Neben virtuellen City-Light-Plakaten und Bannern bei Joko & Klaas gegen ProSieben waren zusätzlich bei The Voice Kids virtuell integrierte Flyer und eine virtuelle Papier-Tüte des Werbetreibenden zu sehen. Die virtuellen Placements sind erstmalig auch auf der Streaming-Plattform Joyn im VoD-Bereich zu sehen. Die Placements von Uber Eats laufen noch bis Juni 2024 in den ProSiebenSat.1-Formaten.
„Mit einer Reihe virtueller Integrationen in unsere beiden beliebten Prime-Time-Formate ist es uns gelungen, Uber Eats über mehrere Sendungen hinweg sowohl im TV als auch auf unserer Streamingplattform Joyn immer wieder sichtbar werden zu lassen – und dabei lange Vorläufe und aufwändige Produktionen zu umgehen“, erklärt Seven.One-Ad-Factory-Geschäftsführer Tom Schwarz, verantwortlich für die Kreativvermarktung. „Darüber hinaus konnten wir mit der Kampagne neben Plakaten erstmalig auch andere Formen virtueller Placements umsetzen – und unser Repertoire für zukünftige Werbekampagnen maßgeblich erweitern!“
Seit ihrer Einführung im vergangenen Jahr spielen virtuelle Werbeformen in der Vermarktung eine immer größere Rolle. Schwarz sagt gegenüber new business: „Durch den sehr kurzen Vermarktungsvorlauf von circa zwei bis drei Wochen vor Ausstrahlung ist es uns mit virtuellen Placements möglich, Brands auch kurzfristig in ihrer Wunschsendung oder -Show zu integrieren und dennoch eine einzigartige Nähe zum Format zu garantieren. Obendrauf sparen wir uns damit lange Vorläufe und aufwändige Produktionen – und ermöglichen unter Berücksichtigung des redaktionellen Kontextes auch eine hohe Flexibilität bei der Auswahl des Motivs oder des zu bewerbenden Produkts.“ Man sehe eine zunehmende Nachfrage aus dem Werbemarkt, klassische Kampagnen-Flights mit virtuellen Placements zu ergänzen, so Schwarz weiter. Inzwischen hat Seven.One Ad Factory eigenen Angaben zufolge rund 30 Projekte realisiert.
„Das Angebot unserer Formate, in denen wir virtuelle Placements sowohl auf unseren Sendern als auch auf unserer Streamingplattform Joyn integrieren können, ist stark gewachsen und bietet unseren Werbekunden mittlerweile eine große Genre-Auswahl“, sagt Schwarz, der das Repertoire weiter ausbauen will. „Erfolgversprechende Potentiale bieten beispielsweise unsere Daily-Formate im Vorabendprogramm von Sat.1, mit denen wir Kunden über längere Kampagnenstrecken bedienen können. Daneben wollen wir auch die Formen virtueller Placements sukzessive erweitern.“
Marcel Kodura